8. März 2024

Women in racing

Frauen im Motorrad-Motorsport: Stärke, Leidenschaft und Durchsetzungsfähigkeit auf zwei Rädern

Der Motorsport ist seit jeher von Männern dominiert, doch seit einiger Zeit wird ein bemerkenswerter Wandel spürbar. Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Karriere im Motorsport oder in der Motorradtechnik und beweisen dabei, dass sie genauso leidenschaftlich und talentiert sind wie ihre männlichen Kollegen. Früher wurden Frauen oft als Randerscheinung betrachtet, doch mittlerweile sind sie aus beiden Bereichen nicht mehr wegzudenken. In der Motorsport-Szene zeigt sich die Vielseitigkeit von Frauen, ob als Rennfahrerin oder hinter den Kulissen als Mechanikerin, Produktentwicklerin oder Konstrukteurin. Damit setzen sie ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung und Wertschätzung aller Frauen im Motorsport und mit technischen Interessen.

Ob unter Motorradfahrern aufgewachsen oder das Hobby zum Beruf gemacht – auch in der Motorradtechnik sind immer mehr Frauen aktiv. Sie arbeiten als Mechanikerinnen, Ingenieurinnen oder Designerinnen und tragen maßgeblich zur Entwicklung neuer Technologien bei. In der alpha Racing Werkstatt beweisen Jenny und Theresa ↗ als gelernte und angehende Zweiradmechanikerinnen tagtäglich, dass sie sowohl über Leidenschaft und Hingabe als auch über das komplexe technische Verständnis und handwerkliche Geschick verfügen, um komplexe Motorräder aufzubauen, zu reparieren und eigene Bauteile zu testen. Dabei bringen die beiden eine besondere Präzision und Sorgfalt mit, die die anspruchsvolle Qualität und Langlebigkeit bei alpha Racing auszeichnen.

Denn auch nach der Arbeit widmen sie sich den Motorrädern. Während beide die Freiheit und Abenteuer der Straße genießen, sucht Jenny den Wettbewerb auf der Rennstrecke. Schneller, weiter, besser – bei Langstreckenrennen behauptet sie sich gegen Mitstreiter und fährt darin regelmäßig Siege und persönliche Bestzeiten ein. Doch trotz des enormen Einsatzes muss sie sich regelmäßig mit Beleidigungen und gekränktem Stolz der Konkurrenten auseinandersetzen. Dann bekommt sie erklärt, dass das geringe Gewicht der zierlichen Frau auf einer PS-starken Maschine ein Garant für den Sieg sei. Leider verschließen sie hingegen die Augen vor der erprobten Technik und Muskelkraft, die Jenny aufwenden muss, um die M 1000 RR in jeder Kurve in Seitenlage zu bringen. Trotz dieser Erfolge werden sie oftmals unterschätzt oder nicht ernst genommen. Wenn sie absteigt, legt sie selbst Hand an ihr Motorrad an. Kommentare wie „Die Zeit bist du doch niemals selbst gefahren“, „Du schaust nicht so aus, als ob du das könntest“ oder „Frauen zerreißen in diesem Beruf eh nichts“ kennen Theresa und Jenny aus privatem und beruflichem Umfeld zur Genüge. Dabei verdienen sie den größten Respekt, wenn sie ihren Platz in diesen Bereichen einfordern und sich nicht von solch negativen Kommentaren entmutigen lassen.

Trotz steigendem Interesse von Frauen am Motorrad fahren und arbeiten, braucht jede ein „dickes Fell“ und darf sich von abwertenden Kommentaren nicht unterkriegen lassen. Viele starke Frauen trotzen den Vorurteilen und Klischees heute mehr denn je und zeigen, dass Geschlecht keine Rolle bei der Ausübung dieses anspruchsvollen Berufs spielt. Es ist inspirierend zu sehen, wie Frauen in diesem traditionell männlich dominierten Bereich Fuß fassen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei geben Komplimente und würdigende Gespräche viel zurück und zeigen, dass auch Männer für eine Entwicklung offen sind. Denn nicht immer wird auf den ersten Blick ein Urteil gefällt. Ein spannender Austausch unter Gleichgesinnten und gegenseitige Hilfe machen die positiven Erinnerungen und den Spaß rund um das Thema Motorrad aus. Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Rolle von Frauen im Motorsport und in der Motorradtechnik stetig weiterentwickelt. Sie beweisen Tag für Tag, dass sie genauso leidenschaftlich, talentiert und kompetent sind wie ihre männlichen Kollegen.

Es ist wichtig, dass Frauen im Motorrad Motorsport und als Motorradmechanikerinnen sichtbar sind und Anerkennung für ihre Leistungen erhalten. Durch ihre Präsenz tragen sie dazu bei, Stereotypen zu durchbrechen und zeigen anderen Frauen und Mädchen, dass auch sie in diesen Bereichen erfolgreich sein können. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser positive Trend zu mehr Vielfalt und Gleichberechtigung im Motorsport und in der Motorradmechanik fortsetzt und Frauen die gleichen Chancen geboten werden wie ihren männlichen Kollegen. Denn letztendlich zählt nicht das Geschlecht, sondern das Talent und die Leidenschaft für den Sport und die Technik.

Bisher ist es für Frauen in der Motorsportwelt nicht immer leicht, doch Motorräder sind viel zu schön, um sie allein den Männern zu überlassen.

#internationalwomensday
Autor: Theresa Siglreithmaier